Zahlenzauber und kreative Köpfe: Der Schlüssel zur Förderung von Mathegenies in der Schule!

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie es ist, mathematisch begabt zu sein und dennoch in der Schule nicht gefordert zu werden? Viele Kinder zeigen bereits vor ihrem ersten Schultag beeindruckende Fähigkeiten im 20-er oder sogar im 100-er Raum. Dennoch sind einige von ihnen gezwungen, bis Weihnachten mit ihren Mitschüler:innen das Zählen und Rechnen bis 10 zu üben. Diese Diskrepanz kann nicht nur ihre Motivation erheblich beeinträchtigen, sondern auch langfristige Folgen für ihre Entwicklung haben. In diesem Blogartikel möchten wir beleuchten, warum es so wichtig ist, talentierte Kinder entsprechend ihrer Fähigkeiten zu fördern und welche Auswirkungen eine unzureichende Herausforderung auf ihr Lernen hat.

Wie entsteht mathematisch außergewöhnliche Begabung

Wenn es um außergewöhnlich begabte Kinder geht, fällt immer wieder auf, dass sie bereits im zarten Alter von 3 Jahren eine intensive Faszination für Zahlen entwickelt haben. Mütter berichten in Beratungsgesprächen von erstaunlichen Beobachtungen: Ein Kind erkundet Hausnummern und stößt dabei ganz natürlich auf die Unterscheidung zwischen geraden und ungeraden Zahlen. Eine andere Mutter erzählt, wie ihr Kind im Schwimmbad nahezu zwanghaft jede Zahl gelesen hat und immer wissen wollte, wie sie ausgesprochen wird. In der Freizeit beschäftigt sich dieses Kind heute mit großer Begeisterung mit Pokemonkarten, wobei es mit den darauf abgebildeten Zahlen jongliert und sich so seine Zeit vertreibt. Ein anderes Kind addiert bei jedem Einkauf mit großer Freude die Beträge des Einkaufs.

Diese frühen Anzeichen von mathematischer Begabung legen den Grundstein für eine außergewöhnliche Entwicklung auf diesem Gebiet. Es ist offensichtlich, dass außergewöhnlich begabte Kinder Zahlen und Rechnen als ihre liebste Freizeitbeschäftigung entdecken. Sie widmen sich diesen Themen täglich über längere Zeiträume hinweg mit einer starken intrinsischen Motivation. Ihre freudigen Entdeckungen finden immer dann statt, wenn Zahlen in ihrer Nähe sind, und sie gehen stets weiter und weiter in ihrem Streben nach Wissen.

Zusammenfassung:

  • Die Kinder besitzen eine frühe Faszination für Zahlen.
  • Sie rechnen viel in der Freizeit.
  • Die Grundlage dafür ist eine starke intrinsische Motivation.

Schulbeginn als krisenbehaftetes Ereignis

Der Schulbeginn stellt für viele begabte Kinder ein aufregendes, aber auch herausforderndes Ereignis dar. Nach Jahren des Spielens im Kindergarten sehnen sie sich danach, endlich ihr Wissen zu erweitern und Neues zu lernen. Oft jonglieren sie jedoch ausschließlich im Kopf mit Zahlen und mathematischen Konzepten, was dazu führt, dass sie beim Zahlen Schreiben Schwierigkeiten haben. Leider wird zu Beginn der ersten Klasse häufig vernachlässigt, dass die Übungen und Inhalte der Klasse nicht den Bedürfnissen dieser Kinder gerecht werden. Wenn Lehrkräfte den Fokus auf das Schreiben von Zahlen legen, während die Kinder intuitiv bereits komplexe Rechnungen im Kopf durchführen, kann dies zu Frustration führen. Es ist aus Sicht der Beraterin vergleichbar mit der Situation eines Kindes, das schon laufen kann, aber in der Schule zum Krabbeln angehalten würde, um nun das Laufen „richtig zu lernen“ – eine Praxis, die nicht nur dessen Potenzial stark einschränkt würde, sondern sogar schaden würde. Um das volle Potenzial begabter Kinder auszuschöpfen, ist es entscheidend, dass Lehrkräfte ihre individuellen Fähigkeiten erkennen und den Unterricht entsprechend anpassen. Nur so kann ein positives Lernumfeld geschaffen werden, das die Neugierde und das Engagement dieser Kinder fördert.

Zusammenfassung:

  • Der Schulbeginn ist für viele krisenbehaftet.
  • Sie wünschen sich endlich in der Schule Neues zu lernen.
  • Sie können häufig im Kopf weit rechnen, aber keine Zahlen schreiben.

Gründe, weshalb Lehrer:innen begabte Kinder nicht differenzieren

Bei der Begleitung begabter Kinder stoßen viele Lehrer:innen auf Herausforderungen, die es erschweren, ihr volles Potenzial zu erkennen und zu fördern. Manchmal fehlt es am notwendigen Wissen, um frühzeitig den Kenntnisstand der Kinder zu überprüfen. Erst nach Wochen wird deutlich, dass das Kind bereits weit über den aktuellen Lernstoff hinaus ist – ein frustrierender Umstand für das Kind. Die Angst von Pädagog:innen, dass begabte Kinder durch Differenzierung Lücken im Lernverlauf erleiden könnten, ist ein weiteres Hindernis. Dabei wird vergessen, dass bei bereits beherrschtem Stoff keine solchen Lücken entstehen können.

Besonders im mathematischen Bereich kann die Differenzierung eine Herausforderung darstellen. Hochbegabte Kinder sind oft in der Lage, komplexe Aufgaben intuitiv zu lösen, ohne die Grundlagen zu benötigen, die in der Klasse unterrichtet werden. Dies kann zu Verunsicherung bei den Lehrkräften führen und erfordert eine spezifische Herangehensweise.

Die Anforderungen an die Lehrkräfte in der Volksschule sind vielfältig und nur wenige sind auf die Betreuung hochbegabter Schülerinnen und Schüler vorbereitet. In einer Klasse mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Anforderungen stellt die mathematische Differenzierung eine zusätzliche Belastung dar. Die Frage nach Ressourcen und Prioritäten spielt hierbei eine entscheidende Rolle.

Die Bedürfnisse begabter Kinder und der Wunsch nach ständiger Herausforderung und neuen Lernanreizen können Lehrer:innen vor große Aufgaben stellen. Es bedarf einer sorgfältigen Planung und Flexibilität, um diesen Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden und ihr Potenzial optimal zu fördern.

Zusammenfassung:

  • Für die Lehrerin oder den Lehrer kann es eine Herausforderung darstellen, die Fähigkeiten zu erkennen.
  • Die Angst, dass dadurch Wissenslücken entstehen könnten, hindert die Lehrkraft oft daran, Aufgaben, die bereits beherrscht werden, zu ersetzen.
  • Mathematische Differenzierung ist ein Bereich, der in der Ausbildung nicht ausreichend unterrichtet wird und somit für die Lehrkraft belastend sein kann.
  • Besonders mathematisch talentierte Kinder streben ständig nach neuen Herausforderungen, was für die Lehrkraft ebenfalls eine große Belastung darstellen kann.

Unterforderung und ihre Folgen auf die Entwicklung der Kinder

Unterforderung kann jedoch für viele Kinder ein ernstzunehmender Stressor sein, der weitreichende Konsequenzen für ihre Entwicklung hat. Während einige wenige Kinder in der Lage sind, mit Unterforderung umzugehen und sich statt der inhaltlichen Forderung mit dem sozialen Miteinander zu beschäftigen, erfahren andere gravierende negative Auswirkungen. In diesen Kindern entstehen Spannungen, die sich in unangepasstem Verhalten äußern können; sie greifen möglicherweise andere Kinder an oder zeigen aggressives Verhalten.

Oft wird die Verantwortung für das richtige Verhalten ausschließlich dem Kind zugeschrieben. In der Psychotherapie sollen Kinder lernen, besser mit ihrer Wut umzugehen, um sich besser ins Klassengefüge einfügen zu können. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass erst an der Differenzierung gearbeitet wird, wenn das Verhalten stimmt. Der Vergleich eines Kindes, das in einen Kasten gesperrt wird, drängt sich auf – es soll sich dort gesund entwickeln. Häufig vergessen Lehrer:innen oder können nicht nachvollziehen, dass hochbegabte Kinder ein intuitives Bedürfnis nach kognitiver Forderung haben. Für diese Kinder scheint die Bedürfnispyramide eine andere Reihenfolge zu haben, bei der die Freude der Herausforderung beim Entdecken von Neuem eines der Fundamente ist

Zusammenfassung:

  • Eine Unterforderung stellt einen bedeutenden Stressfaktor dar.
  • Zu den möglichen Konsequenzen zählen unter anderem auffällige Verhaltensweisen.
  • Eine Verhaltensänderung kann nicht eintreten, wenn von Seiten der Schule keine Differenzierung erfolgt.

Spezialthema: Wenn Unterforderung krank macht

Soziale Kinder neigen hingegen stärker zu einem stillen Rückzug. Sie fühlen sich in einer Umgebung, die nicht genügend geistige Anregung bietet, zunehmend frustriert und gelangweilt. Dies kann zu häufigen Erkrankungen führen – Kopf- und Bauchschmerzen sind keine Seltenheit, und das tägliche Weinen wird zum Ausdruck ihrer inneren Unruhe. In schwerwiegenden Fällen können depressive Verstimmungen auftreten, die das Kind in eine Abwärtsspirale führen, aus der es kaum noch Lust auf Aktivitäten oder Lernen schöpfen kann.

Besonders tragisch ist es, wenn weder Eltern noch Lehrpersonal die Ursachen für diese Probleme erkennen. In solchen Situationen verweigern manche Kinder sogar den Schulbesuch, da sie sich nicht verstanden fühlen. Das System scheint oft nicht in der Lage zu sein, sich in die Gefühlslage der Kinder hineinzuversetzen.

Um die Kinder aus dieser Abwärtsspirale zu befreien, ist es entscheidend, ihre Stärken einzubeziehen und Schritt für Schritt wieder aufzubauen. Gerade jetzt ist es von großer Bedeutung, genauer hinzusehen und das Familiensystem als Ganzes zu unterstützen, um den Druck zu mindern und die Kinder wieder auf den richtigen Weg zu bringen.

Zusammenfassung:

  • Eine zusätzliche Auswirkung von Unterforderung können Krankheiten wie Bauch- und Kopfschmerzen sein.
  • Für Eltern und Lehrkräfte kann dies oft schwierig zu identifizieren sein.
  • Um eine positive Veränderung zu bewirken, ist es entscheidend, die Stärken des Kindes zu erkennen, wertzuschätzen und gezielt zu fördern.

Sorgen und Nöte der Eltern, wenn sie eine Beratung aufsuchen

Wenn Eltern den Schritt wagen, professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen, ist oft bereits ein emotionaler Berg an Sorgen und Ängsten aufgetürmt. Die alarmierenden Äußerungen ihrer Kinder wie „Mathe macht keinen Spaß“ oder die Weigerung, zur Schule zu gehen, sind nicht nur vermeintliche Phasen, sondern Hinweise auf tiefere Probleme. Nach zahlreichen Gesprächen mit Lehrern und der Schulleitung fühlen sich viele Eltern hilflos und überfordert. Diese Gespräche, die oft nicht die gewünschten Lösungen bringen, verstärken das Gefühl der Unsicherheit.

Eltern stellen sich Fragen wie: „Wie konnte es so weit kommen?“ oder „Habe ich etwas übersehen?“ Besonders schmerzhaft ist die Erkenntnis, dass ihr einst neugieriges und lernfreudiges Kind plötzlich mit Verhaltensauffälligkeiten kämpft. Diese Enttäuschung und das Unverständnis darüber, warum gerade ihr Kind betroffen ist, können erdrückend wirken. Es ist wichtig, dass Eltern wissen: Sie sind nicht allein. Hilfe zu suchen ist ein mutiger Schritt in Richtung Veränderung und eine Chance, gemeinsam neue Wege zu finden. In einem unterstützenden Umfeld können Lösungen erarbeitet werden, die nicht nur das Kind stärken, sondern auch die gesamte Familie wieder zusammenführen.

Zusammenfassung:

  • Eltern fühlen sich häufig hilflos und überfordert.
  • Sie können nicht verstehen warum ihr einst neugieriges und lernfreudiges Kind plötzlich mit Verhaltensauffälligkeiten kämpft.

Warum das nächste Schulbuch oder das Drehtürmodell nur bedingt im mathematischen Bereich der richtige Ansatz ist

In den Schulbüchern der Volksschule wird viel rechnen geübt. Mathematisch außergewöhnlich begabte Kinder machen dies jedoch häufig ausgiebig in ihrer Freizeit, manche sogar über mehrere Stunden jeden Tag. Sie können daher häufig exzellent rechnen. Nicht selten testet die Beraterin des Talentegarten Kinder, die auch in der nächsten Klassenstufe noch einen Prozentrang von 92 und mehr erreichen (das heißt nur 8 von 100 Kindern dieser Klassenstufe können genauso oder besser rechnen als dieses Kind).

Rechnen ist jedoch nur ein kleiner Teil der logisch mathematischen Begabung. Was diese Kinder benötigen, um den nächsten Lernschritt zu machen, sind Möglichkeiten Strukturen selbständig zu erkunden zu erkennen und auf neue Aufgaben anzuwenden. Logische Aufgaben, knobeln oder die Möglichkeit kreativ an Aufgaben heranzugehen. Zudem die Möglichkeit, mathematisch zu argumentieren. Alles Tätigkeiten, die selten im nächsten Schulbuch gefunden werden.

Die Herausforderung besteht darin, den Bedürfnissen dieser hochbegabten Kinder gerecht zu werden und sie durch individuelle Fördermaßnahmen optimal zu unterstützen. Das nächste Schulbuch allein reicht hierbei oft nicht aus, da es nicht immer die erforderlichen anspruchsvollen Aufgaben und Anregungen bietet, um ihre mathematische Begabung vollständig zu entfalten. Es bedarf daher einer differenzierten und auf die individuellen Fähigkeiten zugeschnittenen Förderung, um diesen Kindern die bestmögliche Entwicklung zu ermöglichen.

Zusammenfassung:

  • Außergewöhnlich begabte Kinder sind häufig auch in der nächsten Klassenstufe die besten Rechner.
  • Um die mathematisch logische Begabung zu fördern, benötigen sie komplexe mathematische Probleme, welches das Erkennen von Mustern und Strukturen erfordert, um mathematische Sachverhalte besser im Kurzzeitgedächtnis speichern zu können, Abstraktionsfähigkeit Ideenreichtum und räumliches Vorstellungsvermögen muss gestärkt werden

Wie wir mit den Mathe-Plus-Webinaren der mathematischen Frustration vorbeugen

In einer Welt, in der viele Familien nach anregenden Freizeitkursen suchen, um die Versäumnisse des Schulsystems auszugleichen, verfolgt das Konzept der Mathe-Plus-Webinare einen anderen, innovativen Ansatz: Wir glauben, dass die Förderung mathematisch hochbegabter Kinder während der Schulzeit stattfinden sollte. Dies entlastet nicht nur die Eltern, sondern trägt auch zur sozialen Gerechtigkeit bei.

In kleinen Gruppen treffen sich die Teilnehmer:innen über Zoom, um unter der Anleitung eines Trainers herausfordernde Knobel- und Textaufgaben zu bearbeiten. Dabei liegt der Fokus darauf, das logische Denken und die Kreativität zu fördern, ohne den regulären Lehrstoff vorwegzunehmen. Ein zentrales Ziel ist es, den Kindern zu zeigen, dass sie nicht allein sind – es gibt andere Kinder, die ähnliche Interessen und Talente haben. Ihr Hobby ist nicht nur akzeptiert, sondern wird aktiv gefördert.

Das von Katja Higatzberger M.A. entwickelte Konzept hat sich bereits in einem erfolgreichen Pilotprojekt mit 50 Schüler:innen aus 12 Schulen bewährt. Die Rückmeldungen von Pädagogen und Eltern belegen den großen Bedarf an solchen Angeboten: 83 % aller Pädagog:innen der am Pilotprojekt teilnehmenden Schulen vergaben 9 oder 10 Punkte und 92% aller Eltern vergaben 8 bis 10 Punkte bei der Frage: „Wie fanden Sie das Angebot zur Förderung mathematisch begabter Schüler:innen des Matheplus-Kurses?“. 97% alle Pädagog:innen fanden, dass die Schüler:innen vom Kurs profitiert haben. Die Eltern beantworteten diese Frage zu 96% mit Ja. Mathe-Plus schafft eine lebendige Gemeinschaft, in der Lernen Spaß macht!

Mehr Informationen zu den Mathe-Plus-Webinaren

x